Schiffstypen

Schiffstypen

Tjalk
Die Ursprungsformen der deutschen Tjalken sind die Groninger Tjalken. Ihr Verbreitungsgebiet war das Gebiet zwischen der Ems und dem Jadebusen. Die deutschen Tjalken wurden hauptsächlich in Ostfriesland und Oldenburg gebaut. Sie hatten gewöhnlich eine Länge von 15 bis 20 Metern, bei einem Raumgehalt von unter 50BRT.
Sie waren, ihres geringen Tiefganges wegen, sehr geeignet für die nordwestdeutsche Binnen- und Wattenfahrt. Die charakteristischen Merkmale einer Tjalk sind das völlige, unten eingezogene Vorschiff, das volle löffelförmige Hinterschiff, der breite und flache Boden, sowie die im Verhältnis zur Länge recht geringe Breite. Die Tjalken hatten in der Regel einen umlegbaren Pfahlmast im vorderen Drittel stehend. An diesem wurden die charakteristischen Tjalksegel befestigt. Sie hatten Seitenschwerter, die verhindern sollten, dass das Schiff während des Segelns zu sehr abdriftete, was aufgrund des geringen Tiefgangs sehr leicht möglich ist.

Mutte oder Pogge
Die eigentlichen Segelschiffe des Emsgebietes waren die Mutten, eine kleinere Art der deutschen Tjalken. Sie werden schon am Ende des 18. Jahrhundert erwähnt. Vorwiegend fanden die kleineren Mutten, mit einer mittleren Tragfähigkeit von 15 bis 30 Tonnen, als Transportschiffe von den ostfriesischen und oldenburgischen Fehnen aus Verwendung; dagegen segelten die größeren auch als Frachtschiffe bis zur Weser und Elbe. Ihre gebräuchlichsten Abmessungen waren:
15 bis 16 Meter Länge, 4 bis 4,5 Meter Breite, bei einer Seitenhöhe von ca. 1,3 bis 1,6 Meter. Von den Tjalken unterscheiden sich die Mutten durch die mehr abgerundete Form des Vor- und Achterschiffes.

Spitzmutte
Neben den eigentlichen Mutten kamen an der Ems, dem Leda-Jümme-Gebiet und der Sagter Ems auch so genannte halbe- oder Spitzmutten vor, die eine kantige Kimm hatten und spitzgatt gebaut wurden. Sie waren genauso groß wie die Mutten, hatten bei schärferer Form gerade und nach außen geneigte Steven.

Pünte
Ebenfalls Emsfahrzeuge, die auch Emspünte, Münstersche Pünte oder nach dem Hauptbauort Harener Pünte genannt wurden. Sie sind offenbar ein alter Schiffstyp, der noch heute vorkommt und gelegentlich in derselben Form als eiserner Segler in Holland nachgebildet worden ist. Der Bogen war an den Enden etwas hochgezogen, das war beim Treideln zweckmäßig um beispielsweise ein Pferd an Board zu nehmen, es auf die andere Uferseite überzusetzen.