23. Drehbrücken

23. Drehbrücken

Neben den Klappbrücken gab es auf den Fehnen auch „Dreiposten“ (Drehbrücken). Sie waren bedeutend schmaler und nur als Übergänge für Fußgänger und Radfahrer gedacht.
„Dreiposten“ hatten zwar die gleiche Durchfahrtsbreite, in ihrer Konstruktion unterschieden sie sich jedoch deutlich von den Klappbrücken. So konnte auf die kostspielige Holzkonstruktion mit den schweren Waagebalken verzichtet werden, da diese Brücken nicht hochgezogen, sondern um 90 Grad zur Seite geschwenkt wurden.
Um dies zu ermöglichen, war die Klappe einer Drehbrücke einseitig auf einem einfachen Drehring gelagert. Im geschlossenem Zustand ruhte das Drehteil auf zwei in Ufernähe angebrachten Widerlagern aus starken Eichenbohlen (Jück).
Brückenwärter gab es für diese einfachen Brücken nicht. Wollte ein Schiff durchfahren, gab der Schiffer mit einem Horn ein Signal. Daraufhin fanden sich meist sehr schnell ein paar kräftige Jungen ein, um die Brücke mit vereinten Kräften „abzudrehen“. Als Lohn für die schweißtreibende Arbeit – besonders das Schließen der Brücke kostete viel Kraft – bekamen die Helfer ein paar Pfennige, die der Schiffer in ein Stück Torf steckte und an Land warf.